WAS BRINGT TIERPSYCHOLOGIE?

Den Zugang zu den Gedanken und der Gefühlswelt Ihres Tieres finden

DIE THERAPIE BEIM HUND

Die Welt in seinem Kopf verstehen, denn wer denken will muss fühlen

DIE THERAPIE BEI DER KATZE

Das Miteinander mit Rücksicht auf Geschichte und Individualität

Von Würstchen und Schlägen...

Nun also, wie im vorherigen Blog versprochen, kommen wir zum dritten und letzten Teil unserer Serie „Lernen“ – den Verstärkern, dem Timing und der exakten, präzisen Gegenkonditionierung.  Aufgepasst, gleich geht’s mit dem Zauberstab weiter.postive verstaerker
 
 
Verstärker gibt es in verschiedenen Hinsichten, zum Beispiel als reine biologische Funktion, also Futter, Wasser oder bei sozial orientierten Tieren auch Berührungen. Diese nennen wir dann primäre Verstärker.

Sekundäre Verstärker haben einen stark sozial geprägten Kontext und signalisieren Hinwendung in Form von Lob, Lächeln, Ansehen oder Rang. Da es sich hier nicht um zwingend lebenswichtige Funktionen handelt, müssen die sekundären Verstärker zum Teil erst konditioniert werden. Daher werden sie auch oft konditionierte Verstärker genannt.

Diese oben genannten Verstärker sind positive Verstärker und erhöhen die Häufigkeit mit der ein Verhalten gezeigt wird. Somit wäre also ein lobendes: „ Fein“ ein positiver, konditionierter Verstärker.
 
Sie ahnen es schon, da wir immer von positiven Verstärkern sprachen, es gibt auch negative Verstärker. Als solches bezeichnen wir Ereignisse, die vermieden werden in dem ein bestimmtes Verhalten (negativer Art) gezeigt wird.
Zum Beispiel: wenn ich mich setze knallt es nicht --- negatives Ereignis bleibt aus wenn ich mich setze. Bleibe ich aber stehen, dann knallt es.
 
Das ist zugegeben etwas verwirrlich, wird es doch leicht mit Strafe verwechselt. Der Unterschied ist, dass man bei Strafe etwas Negatives erlebt, wenn man etwas tut. Beim negativen Verstärker bleibt die Strafe aus.
 
Hunde lernen übrigens viel besser durch positive Verstärkung, was sie tun sollen, als durch negative Verstärkung, was sie nicht tun sollen. Behalten Sie diese bitte immer im Hinterkopf.

Soweit also nun mal zu  den Begriffen, doch wie lernt mein Hund denn nun freudig und effizient? Hierzu gilt es zwei wesentliche Dinge immer im Auge zu behalten:
 
Arbeiten Sie immer unter günstigen Bedingungen, denn die Motivation ist ein wichtiger Faktor. Wenn Sie einen Verstärker zum Einsatz bringen, den Ihr Hund nicht als „das muss ich unbedingt haben wollen„ einordnet, dann ist Ihre Liebesmüh vergebens. Der von Ihnen in Aussicht gestellte positive Verstärker muss das Beste, Spannendste sein, was es in diesem Moment für Ihren Hund gibt und er muss es unbedingt haben wollen. Am besten Sie erstellen sich eine Hitliste und wechseln hier häufig ab.
 
Zweitens achten Sie auf ein perfektes Timing. Der „das muss ich unbedingt haben wollen„ Verstärker darf nur ganz knapp nach dem Reiz eingesetzt werden. Und mit knapp meine ich ein bis maximal zwei Sekunden nach gezeigter Handlung. Belohnen Sie später ist die Gefahr gross, dass lerntechnisch kaum eine Verknüpfung stattfindet. Die ist ebenso der Fall wenn Sie den Verstärker vor dem Reiz zum Einsatz bringen.
 
Dies bringt mich nun zum Part der Gegenkonditionierung, denn oft entsteht unerwünschtes Verhalten dummerweise mittels einer – ungewollten – Konditionierung.
 
Das heisst, ein unangenehmes, angstauslösendes Ereignis tritt zusammen mit einem neutralen Ereignis auf und von nun an reagiert unser Hund jedes Mal ängstliche auf einen an und für sich neutralen Reiz.
 
Und schon haben wir den Mist, denn dieser Reiz ist nun konditioniert und wird mit grosser Zuverlässigkeit jedes Mal eintreten und wir haben einen Hund der von nun an sehr ängstlich oder aggressiv auf einen vermeintlich neutralen Reiz reagiert.
 
Hier müssen wir nun Schritt für Schritt mittels einem hochwertigen  und positiven Reiz das negativ konditionierte Verhalten „überblenden“, so dass mit der Zeit für den Hund das angstauslösende Moment wieder mit etwas Positiven verknüpft werden kann.
 
Sie sehen,  Ihr Hund das bekannte und doch so unbekannte Wesen. Am besten Sie machen sich gleich ein paar Notizen, was Sie Ihrem Hund lernen möchten und beginnen gleich noch heute. Sie werden sehen, es funktioniert prächtig.

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